Diese Website verwendet Cookies und Drittinhalte

Auf unserer Website verwenden wir Cookies, die für die Darstellung der Website zwingend erforderlich sind. Mit Klick auf „Auswahl akzeptieren“ werden nur diese Cookies gesetzt. Andere Cookies und Inhalte von Drittanbietern (z.B. YouTube Videos oder Google Maps Karten), werden nur mit Ihrer Zustimmung durch Auswahl oder Klick auf „Alles akzeptieren“ gesetzt. Weitere Einzelheiten erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung, in der Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen können.

Kontakt

„Man sollte zu schätzen wissen, was man für eine Chance bekommt.”

Bild: Janet L (links) mit Annett Schwertfeger, Teamleiterin DAA Anklam


Janet L. kann stolz auf sich sein: Sie hat ihre Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement bei der DAA Anklam erfolgreich abgeschlossen – und das trotz persönlicher Herausforderungen. Denn sie wurde während ihrer Umschulung schwanger. Trotz Stillzeit hat sie ihre Prüfung mit einer gerade einmal zwei Monate alten Tochter angetreten und bestanden. Anteil daran hatte auch Teamleiterin Anett Schwertfeger, die zur Prüfungsvorbereitung auch mal zu Janet nach Hause fuhr. Im Interview erzählt Janet, warum sie nicht aufgegeben hat und jetzt besonders stolz ist, ihren Berufsabschluss geschafft zu haben.

Wie sind Sie auf die DAA Anklam aufmerksam geworden?
Ich wurde 2018 vom Arbeitsamt auf die Jobmesse Anklam geschickt. Andere Bildungsträger hatten viele Giveaways und bunte Plakate, aber die Leute waren nicht so richtig motiviert. Annet Schwertfeger von der DAA Anklam wiederum hat gelächelt und war freundlich. Und sie sagte gleich: Den Beruf habe ich auch. Dann habe ich mich gar nicht weiter umgeschaut. Für mich war das klar, dass ich die Umschulung bei der DAA machen werde.

Was war Ihr bisheriger Beruf?
Ich habe Berufserfahrung als Steinsetzerin im Landschaftsbau und im Wohnungsbau. Ich habe immer gut verdient, aber ich habe keinen Beruf wirklich gelernt. Mit 39 Jahren habe ich mich dann für einen kaufmännischen Beruf entschieden. Mein Ziel ist es, damit zwar wieder in den Garten- und Landschaftsbau zu gehen, aber wenn die Knochen nicht mehr mitspielen, breiter aufgestellt zu sein und nicht mehr ganz so körperlich zu arbeiten. Außerdem kann ich mit meinem Abschluss bessere Konditionen verhandeln.

Welche persönlichen Voraussetzungen sollten Interessierte für eine Umschulung mitbringen?
Den Biss und den Willen, selbstständig für sich zu lernen. Sich alleine an den Rechner setzen und viel Durchsetzungskraft. Und man sollte es zu schätzen wissen, was man für eine Chance bekommt.

Was ist das denn für eine Chance?
Eine Ausbildung zu haben, die ich vorher nicht hatte. Man kann sich einen Job aussuchen, man hat mehr Möglichkeiten offen.

Haben Sie sich gut aufgehoben gefühlt?
Ja, auf jeden Fall! Frau Schwertfeger war viel für mich da. Auch wenn die Hormone verrückt gespielt haben, hatte sie immer ein offenes Ohr …

...Sie wurden in der Umschulungszeit schwanger: Was war Ihr erster Gedanke?
Ich habe keine Sekunde überlegt, ob ich weitermache oder nicht. Ich will ja ein gutes Vorbild für meine Tochter sein. Hauptsache die Prüfung schaffen. Ans Aufgeben hab ich nie gedacht. Heute ist mein Baby zwei Monate alt. 

Was hat Sie in der Zeit am meisten motiviert?
Zum einen das DAA-Team, zum anderen wollte ich es mir selbst beweisen. Ich wollte nicht abbrechen. Außerdem waren meine Klassenkamerad*innen total nett.

Sie haben bis zum Ende durchgezogen und die Prüfung geschafft...
Ja (emotional), jetzt kann meine Tochter sagen: Die Mama hat eine Ausbildung gemacht. Und sie lernt von Anfang an, dass das Leben kein Ponyhof ist.

Was sind Ihre Pläne nach der Elternzeit?
Ab nächstem Jahr September geht meine Tochter zu einer Tagesmutter und ich fange wieder an, in Vollzeit zu arbeiten. Am liebsten wieder in einer Landschafts- und Gartenbaufirma. Als alleinerziehende Mutter muss ich Geld verdienen, ich kann nicht drei Jahre lang zu Hause bleiben.

Wo sehen Sie sich beruflich in 5 Jahren?
Auf jeden Fall mit einem eigenem Team, als Teamleiterin/Vorarbeiterin, und mit meinen eigenen festen Pflegeobjekten.

Würden Sie sagen, dass Sie trotz ihrer Praxiserfahrung viel Neues in der Umschulung gelernt haben?
Ja, ich habe viel gelernt trotz langer Praxiserfahrung – auch für mich persönlich und für mein Privatleben (z.B. Vertragsrecht). 

 

Vielen Dank und alles Gute!